UV-Strahlung

Es wird geschätzt, dass 90% allen Hellen Hautkrebses auf eine häufige und intensive Sonnen- oder Solariumsexposition der Haut zurückzuführen sind1. Somit sind Sonnen- oder Solariumbestrahlung die Hauptrisikofaktoren für Hellen Hautkrebs.

Die Komponente des Sonnenlichts, die Hautkrebs verursacht, ist die ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung), eine elektromagnetische Strahlung, die für das menschliche Auge unsichtbar ist. Es gibt verschiedene Arten von UV-Strahlung: UVA-, UVB- und UVC-Strahlung

Während UVA- und UVB-Strahlen durch die Atmosphäre  hindurch gehen, werden alle UVC- und einige UVB-Strahlen von der Ozonschicht der Erde absorbiert. Die meisten der UV-Strahlen, mit denen Sie in Kontakt kommen, sind also UVA-Strahlen mit einem geringen Anteil an UVB-Strahlen, die aufgrund ihrer unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften unterschiedliche Eindringtiefen in menschliches Gewebe aufweisen:

  • UVB-Strahlen haben eine kurze Wellenlänge, die die äußere Schicht Ihrer Haut (die Epidermis) erreicht.

  • UVA-Strahlen sind energieschwächer als UVB-Strahlen, haben aber eine längere Wellenlänge, welche die mittlere Schicht Ihrer Haut (die Dermis) durchdringen kann.

 

Auf Grund der Eindringtiefe der UVA-Strahlen  sind diese  weitgehend für die Hautalterung verantwortlich. UVB-Strahlen haben eine geringere Eindringtiefe und erreichen nur die Epidermis, sind jedoch energiereicher und haben einen höheren Einfluss auf die Hautzellen. Sie sind daher hauptsächlich für die Entstehung von Hautkrebs verantwortlich.

 

Hauttyp

Der Hauttyp spielt eine entscheidende Rolle für die Empfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Strahlen. Je nach UV-Empfindlichkeit werden 6 Hauttypen unterschieden, die sich auf die Klassifizierung von 1975 durch den amerikanischen Dermatologen Thomas Fitzpatrick zurückführen lassen2,3

 

TypNameKörperliche AusprägungBeschreibung
IKeltischer TypAugen: Blau
Haare: Blond
Haut: Porzelanfarben
Sehr empfindlich gegenüber UV-Strahlung, bräunt nicht, entwickelt sehr schnell Sonnenbrand
IINordischer TypAugen: Grau, Grün oder Braun
Haar: Blond bis Braun
Haut: Hell, Empfindlich
Keine bis sehr wenig Bräunung der Haut, entwickelt leicht einen Sonnenbrand
IIIMisch TypAugen: Grau oder Braun
Haar: Dunkelblond bis Braun
Haut: Hell bis leicht gebräunt
Gleichmäßige Hautbräunung, entwickelt gelegentlich Sonnenbrände/td>
IVMediterraner TypAugen: Braun bis Dunkelbraun
Haar: Dunkelbraun
Haut: Hellbraun bis Olivfarben
Schnelle Bräunung der Haut, selten Sonnenbrände
VDunkler TypAugen: Dunkelbraun
Haar: Dunkelbraun bis Schwarz
Haut: Dunkelbraun
Mittelstark pigmentierte Haut mit einem braunen Grundton, sehr schnelle Intensivierung der Bräunung, sehr selten Sonnenbrände
VISchwarzer TypAugen: Dunkelbraun
Haar: Dunkelbraun bis Schwarz
Haut: Dunkelbraun bis Schwarz
Stark pigmentierte dunkelbraune bis schwarze Haut, so gut wie keine Sonnenbrände

Medikamente

Neben UV-Strahlung könnten auch einige Medikamente bei der Entstehung von Hautkrebs eine Rolle spielen.

Viele Medikamente, darunter Tetracycline, Fluorchinolone, nichtsteroidale entzündungshemmende Mittel (wie Aspirin oder Ibuprofen), haben photosensibilisierende Eigenschaften. Es gibt Hinweise darauf, dass eine Photosensibilisierung der Haut in Verbindung mit UV-Strahlung das Risiko von Sonnenbränden und Hautschäden erhöhen kann. Dies wiederum könnte das Hautkrebsrisiko erhöhen4.

Darüber hinaus können z.B. Immunsuppressiva, die oft nach einer Organtransplantation verabreicht werden, um eine Abstossungsreaktion zu unterdrücken, auch die körpereigene Abwehr im Kampf gegen den Krebs beeinflussen 5.

Vererbung

Erbkrankheiten können auch die Entwicklung von Hautkrebs fördern. Das Basalzellkarzinom-Syndrom, auch bekannt als Gorlin-Goltz-Syndrom oder Basalzellnaevus-Syndrom, kann der Auslöser für die Entstehung von Basalzellkarzinomen sein.

Albinismus, Xeroderma pigmentosum (Mondscheinkrankheit), Muir-Torre-Syndrom oder Epidermolysis bullosa (Schmetterlingshaut) sind vererbte Syndrome, die das Risiko für die Entstehung von Hellem Hautkrebs begünstigen6.3


Referenzen

 

1. InYoung Kima and Yu-Ying Heb. Ultraviolet radiation-induced non-melanoma skin cancer: Regulation of DNA damage, repair and inflammation. Genes & diseases. 2014; 1: 188-198.

2. Besundesamt für Strahlenschuty. Optische Strahlung: UV-Strahlung – Sonne – Solarien – Infrarot-Strahlung – Laser. [Available at: http://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/wirkung/hauttypen/hauttypen.html].

3. Widemar K and Falk M. Sun Exposure and Protection Index (SEPI) and Self-Estimated Sun Sensitivity. The Journal of Primary Prevention. 2018; 39: 437-451.

4. Kaae J, et al. Photosensitizing Medication Use and Risk of Skin Cancer. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev. 2010; 19(11): 2942-2949.

5. Kuijken I, Bavinck JN. Skin cancer risk associated with immunosuppressive therapy in organ transplant recipients: epidemiology and proposed mechanisms. BioDrugs. 2000;14(5):319-329.

6. Jaju PD, et al. Familial skin cancer syndromes: Increased risk of non-melanocytic skin cancers and extracutaneous tumors. J Am Acad Dermatol. 2016; 74(3): 437-454.